TROMMELN IN DER NACHT
Bilder © Lion Bischof, Armin Smailovic
Regie: Felicitas Brucker
Bühne: Viva Schudt
Kostüm: Henriette Müller
Musik: Daniel Murena
Video: Lion Bischof
Lichtdesign: Sirko Lamprecht
Dramaturgie: Leonie Ute Maria Adam
Dramaturgische Beratung: Arved Schultze
Mit
Mit: Jele Brückner, Linde Dercon, Stefan Hunstein, Oliver Möller, Vincent Redetzki, Jakob Schmidt
PRESSESTIMMEN
Anna als neues Zentrum des Stücks
Aus Brechts Stück wird fast alle sprachliche heiße Luft abgelassen, es wird von aller Rimbaud- und Verlaine-Imitation befreit, auf den Handlungsstrang reduziert und dann mit zusätzlichen Texten von Șeyda Kurt wieder aufgeblasen. In der Mitte des Abends wird eine Videosequenz gezeigt, in der migrantische Sprecher eine zusammenhanglose Mischung von Zitaten und Parolen, die uns gegenwärtig durch die Köpfe rauschen ("deutsche Staatsraison", "westliche Werte") vortragen. Jakob Schmidt als rasender Reporter Babusch umkreist und kommentiert die Liebes- wie die Revolutionsgeschichte mit der Handkamera. So gespiegelt, bleibt dem Publikum wenig Möglichkeit zum romantischen Glotzen.
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Harter Stoff, stark gespielt: In ihrer Wiederentdeckung von Bertolt Brechts "Trommeln in der Nacht" am Schauspielhaus Bochum macht Regisseurin Felicitas Brucker das mehr als 100 Jahre alte Frühwerk des Autors mit unserer aus den Fugen geratenen Welt bekannt. Dank eines großartig aufspielenden Ensembles und einiger mutiger Regieideen wird daraus ein Abend, der noch lange nachhallt. [...] Brecht hätte seine helle Freude gehabt. Großer Jubel im bestens besuchten Saal.
Regisseurin Felicitas Brucker hat Bertolt Brechts "Trommeln in der Nacht" in die Gegenwart verlegt, mit Texten von Seyda Kurt versetzt und dem Stück so ein feministisches Ende beschert. Die spannende, 90-minütige Inszenierung bejubelte das Premierenpublikum am Freitagabend im Schauspielhaus Bochum.
Allein für die Ästhetik und das Spiel des Ensembles lohnt es sich nach Bochum zu reisen!