DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM
Regie: Sapir Heller
Bühne und Kostüme: Ursula Gaisböck
Musik: Gustavo Strauß
Video: Lion Bischof
Dramaturgie: Lena Wontorra
Licht: Ellen Jaeger
mit
PRESSESTIMMEN
Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Stefan Graf entfaltet genüsslich das Billige, Perfide, Schleimige dieses Rädchens nun in einem Multimediakonzern. Man amüsiert sich, bei aller Bitterkeit, königlich, wenn in einem Videoclip-Gewitter Persiflagen von zum Teil sehr gut erkennbaren Influencern und von noch mehr sehr aktuellen Filterblasen eingeblendet werden. Wie diese fragmentierte Öffentlichkeit der Likes und Wischs sich in den kleinen Clips immerzu selbst bespiegelt und dafür gnadenlos das Opfer zerfleischt, ist ebenso böse wie komisch. Ein Kontrast zu jener Zärtlichkeit, die Katharina Blum ersehnt."
"Der Schauspieler Stefan Graf schlüpft in unterschiedliche Profile. […] Das ist zum Lachen und gleichzeitig bitterwahr. Diese Videos funktionieren viel besser als vorgelesene Zeitungsmeldungen […]. Die Parodien täuschen nicht darüber hinweg, dass der Regisseurin der Untertitel der Erzählung am Herzen liegt ›Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann."
Theater der Zeit
In Frankfurt zielt ›Katharina Blum‹ auf unsere Social-Media-Welt. […] Graf ist es auch, der den Turning Point der Inszenierung vollzieht. Um das Ganze weg von der Bildzeitung und den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hin ins Heute zu hieven, flimmert am oberen Bühnenrand ein Video vorbei, das digitale Mächte feiert. […] Das ist wirklich gut und humorvoll gemacht […]. Ein guter Kniff, um die Jetztzeit einzuläuten. Hetzkampagnen sind schließlich kein Privileg der Boulevardpresse mehr, sondern taugen als Feierabendsport für alle.